Terminkalender

FESTIVAL inklusive THEATER
Vom Donnerstag, 01. Dezember 2016
Bis Samstag, 03. Dezember 2016
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Kontakt Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.spectACT.at, Tel. 0664/53 06 012

Innsbrucks und Tirols 1. Festival für inklusives Theater, Tanz und Politik.

In Kooperation mit Land Tirol, Abt. Soziales u. Freies Theater Innsbruck


Wann: 1.-3. Dezember 2016
Im Zentrum dieses Theaterfestivals steht die Zusammenfassung und ein Rückblick auf das Projekt „Mach mit! Es geht um uns!“ des Landes Tirol.

https://www.tirol.gv.at/meldungen/meldung/artikel/aktive-teilhabe-von-menschen-mitbehinderungen/

Dieses partizipative Projekt, das unter anderem – aber bei Weitem nicht nur - der Neugestaltung eines Landesgesetzes für Menschen mit Behinderungen, Lernschwierigkeiten oder psychischen Erkrankungen diente, erfolgte mit Hilfe der Methode „Forumtheater“, einer interaktiven Theaterform mit politisch-sozialem Ansatz, die den Kern des größer angelegten „Legislativen Theaterprojekts“ bildete. Der Verlauf des Projektes wird auf der Bühne gezeigt und diskutiert. Umrahmt wird dieser Schwerpunkt von Theater- und Tanzaufführungen aus Tirol, Südtirol und Oberösterreich, die von Menschen mit Behinderungen gezeigt werden.

Donnerstag, 1. Dezember 2016

Kunst der Vielfalt
15:00 Uhr Eröffnung des Festivals
15:15 Uhr Teatro La Ribalta / Bozen „Superabile“ (bis 16:00 Uhr)
20:00 Uhr Teatro La Ribalta / Bozen „Superabile“ (bis 20:45 Uhr,
anschl. gemütlicher Ausklang und Austausch)
zum Stück „Superabile“ (di/von Michele Eynard)
con/mit: Matthias Dallinger, Melanie Goldner, Daniele Bonino, Jason De Maio

assistenza artistica/künstlerische Mitarbeit: Paola Guerra
produzione/produktion: Accademia Arte della Diversità Teatro la Ribalta - Akademie Kunst der Vielfalt, Lebenshilfe
„Superabile“ (dt. „Überwindbar) ist der Versuch, Behinderung auf der Bühne zu thematisieren und zwar aus der Sicht von Menschen im Rollstuhl, die Tag für Tag mit dieser ihrer Situation zurechtkommen müssen. Ein zeichnender Regisseur wird dabei mit Hilfe von projizierten Bildern Situationen schaffen, in welche sich die Schauspieler einfügen werden, so wie in einem Comicstrip.
4 Schauspieler, davon 2 im Rollstuhl, erzählen dabei von ihren Träumen, von ihrem täglichen Leben, den Blicken der „Anderen", dem Angewiesensein auf die ständige Begleitung, somit das Fehlen jeglicher Intimität, den Verlust der Autonomie und gleichzeitig der Privatsphäre. Durch die Leichtigkeit und Ironie der Darstellung kann man so über diese Problematiken lächeln, sich amüsieren. Gleichzeitig wird man aber auch angeregt das
eigene Verhalten zu Menschen mit Behinderung zu reflektieren. Man wird durch die Erzählungen der Darsteller in Welten versetzt, wo man sich über die Realität zwar lustig machen, aber auch rühren lassen kann.

Freitag, 2. Dezember 2016

MitSprache. InSzene. Gesetz!
17:00 Uhr Stücke des Legislativen Theaters: „Der Brief“, „Warteschleife“, „Arbeit ist das halbe Leben“ und „Gott in Weiß“ (bis ca. 18:30 Uhr)
- Pause -
19:00 Uhr Projektpräsentation: „Mach mit! Es geht um uns!“ und Podiumsdiskussion mit Landesrätin Christine Baur sowie geladenen Gästen: „Legislatives Theater – Was kann das? Was soll das?“
21:00 Uhr Dernièren-Feier des Projekts
Im Zuge von „Mach mit! Es geht um uns!“ brachten sich in 30 Veranstaltungen in allen Bezirken Tirols weit über 1700 Menschen ein. In einem ersten Schritt wurden in diesem von Armin Staffler (Politikwissenschaftler und Theaterpädagoge) geleiteten und von wikoprevent|k organisierten Prozess, die Schwierigkeiten, Probleme und Anliegen von Menschen mit Behinderungen, Lernschwierigkeiten oder psychischen Erkrankungen gesammelt. Mit 30 Betroffenen, von denen dann 18 als Spieler_innen mitwirkten, und der Unterstützung von Nicolas Dabelstein entstanden daraus vier Szenen. Diese wurden dann unter Mitwirkung des Publikums bei interaktiven Aufführungen (Forumtheater) so bearbeitet, dass daraus Anliegen, Forderungen und Wünsche an ein neues Gesetz, aber auch weit darüber hinaus – nämlich an die Gesellschaft – ersichtlich, spür- und erlebbar wurden.
Dieser Bogen, von den Informationsveranstaltungen über die Forumtheateraufführungen bis zu den daraus entstandenen Anregungen für einen Gesetzestext, wird nach dem Vorbild Augusto Boals (1931-2009, brasil. Theatermacher und Politiker) als „Legislatives Theater“ bezeichnet. (vgl. Augusto Boal: Legislative Theatre: Using Performance to Make Politics, Routledge 1998)
„Legislatives Theater“ entspricht den Anforderungen der Behindertenrechtskonvention der UNO, wo es in der Präambel heißt, „dass Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit haben sollen, aktiv an Entscheidungsprozessen über politische Konzepte und über Programme mitzuwirken, einschließlich solcher, die sie unmittelbar betreffen“.

Samstag, 3. Dezember 2016

Tanzen!
18:00 Uhr: Tanzaufführung: und „t-Roller“ und „Dance Ability Tirol“
- Pause -
19:30 Uhr: Tanzkollektiv KuK Linz: „Zeitausgleich“ (bis ca. 20:30 Uhr)
Tanz und Bewegungsrecherche: Sandra Hofstötter, Beate Schönberger, Gertraud Sobotka, Angela Wertgarner
Kostüme: Elfriede Wimmer
Lichtdesign und Veranstaltungstechnik: Charly Langzauner
Künstlerische Leitung und Choreografie: Sandra Hofstötter
Von Neugier beflügelt, wie in einem Spiel, wird der Drang nach einem Blick in Nachbars Garten geweckt. Der Hang zum Risiko einerseits und das Streben nach Sicherheit andererseits befinden sich im ständigen Wechselspiel.
Vier Darstellerinnen machen Begegnungen, Verstrickungen, Ablenkungen und vieles mehr durch dieses Tanzstück erlebbar. Über die Arbeit am Körper und dessen Bewegungsmöglichkeiten versuchen wir, in einer vertrauensvollen Atmosphäre den Menschen in Kontakt mit sich selbst zu bringen, verschüttete oder gesunde Selbstanteile sollen dabei zum Leben erweckt werden. Über die Erweiterung des Bewegungsrepertoires, über die Körper- und Bewegungswahrnehmung sowie über die Bewegungsbeziehung werden eigene Grenzen und Möglichkeiten erfahrbar gemacht.
In einem spielerischen sowie lustvollen Rahmen werden neue Strategien für eine Alltagsbewältigung entdeckt und erprobt. Die Bewegungsanalyse kann sowohl einen Beitrag zur Wiedererlangung psychischer Gesundheit leisten als auch der Erhaltung und Pflege einer intakten Lebensqualität dienen.

KuK ist eine Einrichtung von ProMente OÖ

20:30 Uhr: Festivalausklang

Ort Freies Theater Innsbruck, Wilhelm-Greil-Straße 23